Die Pension

Auch hier ein Statement zu Beginn:

Lehrer, eigentlich Beamte allgemein, sollten nicht anders behandelt werden als alle anderen Bürger.

Warum auch?

Lehrer werden zu früh pensioniert.

Offizielles Pensionsalter: Ende des Schulhalbjahres, in dem man das 65. Lebensjahr vollendet hat. (ca. 65 1/4 Jahre)

Das faktische Pensionsalter steigt bei Lehrern, weil die Abschläge höher sind als früher. Hier haben wir es also mit der selben Motivationslage zu tun, die auch zu einem deutlichen Sinken des Krankenstandes in der "freien Wirtschaft" entsprechend der Arbeitslosenquote geführt hat.

Das niedrigste Pensionsalter bei Beamten findet man übrigens bei Justizvollzugsbeamten und bei Polizisten. Die Erkärung ist einfach: die hohe psychische und auch physische Belastung in diesen Berufen; das kann keiner ernsthaft anzweifeln.
Da sollte man das relativ niedrige Pensionsalter (ca. 1 Jahr unter der Durchschnittsbevölkerung, wenn ich recht informiert bin) fairerweise auch zu einem überwiegenden Teil auf den selben Grund zurückführen.
Der Stammtisch wird hier widersprechen, aber die Suche nach einem Arbeitsmediziner, der die hohe Belastung nicht bestätigt, die dauert lange (wenn sie überhaupt einen finden).

Pensionen sind viel höher als vergleichbare Renten

Das stimmt und ist ein Ärgernis.

Die Prozentzahl war mal 75%, liegt jetzt bei 71,25% und soll auf 66,xx% bis 20?? gesenkt werden (die genauen Zahlen habe ich leider nicht).
Der nominell hohe Abstand zu den normalen Renten wird etwas reduziert durch die immer schon wirksame Besteuerung der Pensionen, es bleibt aber ein Abstand.

Dieser Abstand ist vor allem in wirtschaftlich schlechten Zeiten entscheidend, weil dann auch die betriebliche Altersversorgung stark beschnitten wird.
(In guten Zeiten kann das durchaus auch anders sein: Beamte bekommen zuverlässig keine zusätzlichen Leistungen zur Altersversorgung. In meinem Bekanntenkreis kenne ich eine Person, die mir vor einigen Jahren stolz berichtete, dass ihre Altersbezüge so hoch waren wie meine Dienstbezüge inkl. Kindergeld. Branche: Bank, Ausbildung: Industriekaufmann. Ich staunte nicht schlecht; das ist aber sicher ein Extremfall, siehe Branche und Zeitpunkt.)

Durchschnittspension ist höher als die durchschnittliche Rente

"Wie ist es sonst zu erklären, dass die durchschnittliche Pension mit 2.200 Euro genau doppelt so hoch ist wie die durchschnittliche Rente?"

Neben der ungerechtfertigten höheren Prozentzahl haut hier natürlich vor allem rein, dass Beamte eine im Durchschnitt erheblich höhrere formale Qualifikation haben. Wenn ich mich recht entsinne, haben mehr als 2/3 der Beamten einen Fachhochschul- bzw. Universitätsabschluss. Dieser Anteil liegt bei der übrigen Bevölkerung unter der Hälfte.

Der zweite Effekt ist deutlich größer als der erste, wenn es um die Erklärung der Durchschnittspension geht.